- Hessisches Landesmuseum Darmstadt
- Bis 2005: Kleffel Köhnholdt Papay Warncke Architekten
- Ort: Darmstadt
- Bauherr: Land Hessen
- Zeitraum: 2004-2013
- LP: 1-8
- Sanierung und Modernisierung des Jugendstilgebäudes von 1906 des Architekten Alfred Messel als Ursprungsbau für ein Universalmuseum mit seinen zoologischen, geopaläontologischen und kulturgeschichtlichen Abteilungen mit Ausstellungssälen, Dioramen und Stilräumen (Period Rooms) sowie dem sog. Beuys Block, dem größten zusammenhängenden Gesamtkunstwerk von Joseph Beuys.
Der Erweiterungsbau des Hessischen Landesmuseums in Darmstadt ist weniger ein Anbau, denn eine städtebauliche Ergänzung und Vervollständigung einer Kette markanter Solitäre. Die Gebäude fungieren als Filter zwischen Stadt und Herrngarten.
Der Neubau liegt in der Spur des Messelbaus, nimmt auf abstrakte Art Lage, Kubatur- und Höhenentwicklung auf, um sie neu zu interpretieren. Durch großzügige, mehrgeschossige und helle Raumkontinuen wird eine Leichtigkeit und Großzügigkeit erreicht. Die einfachen und in ihrer Position präzise definierten Elemente und Lufträume erleichtern die Orientierung, schaffen Ruhe und Kraft.
Ein auf wenige statische Elemente ausgerichtetes Tragkonzept ermöglicht die flexible Einteilung vieler Ausstellungsbereiche. Verschiedenste Belichtungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung, um die Exponate entsprechend ihrer Eigenschaften zu präsentieren. Der Neubau nutzt dabei durch ein differenziertes Lichtkonzept besonders das Element Tageslicht zur Grundausleuchtung. Diese Gebäudegestalt erhält zudem eine besondere Materialität.
Das ruhige Erscheinungsbild wird insbesondere durch zwei konträre Materialien geprägt: Transparentes bzw. transluzentes Glas im Bereich des Sockels und der Oberlichteinhausungen steht im Kontrast zu dem mit bronzenen Schindeln verkleideten massiven Körper des Mittelteils. Durch die schwebene Wirkung dieses Bauteils wird die Neuinterpretation des klassischen Fassadenaufbaus in Sockel, Mittelteil und Schaft nochmals gestärkt.
- Mitarbeiter: J. Fuhrmann, S. Perry, A. Fallmann, A. Becker, S. Auffarth, A. Dieg, A. Blanc, K. Goslar, M. Krüger, J. Schründer, A. Seemann-Odefey, T. Ockelmann, O. Oellrich, A. Rehder, N. Vagt, K. Wiedemann-Arndt, H. Weissbach, N. Willms, D. Thiesse, F. Reifner
1. Preis, Wettbewerb 2004